Story

Was kann ich damit machen?

TREE

Was machen junge Menschen nach der Schule? Wie sieht der Übergang von der obligatorischen Schule ins Erwachsenen- und Arbeitsleben aus? Welche Ausbildungs- und Erwerbsverläufe werden gewählt und wie wirken sich diese auf die verschiedenen Lebensbereiche aus? Wie prägen wegweisende Lebensentscheidungen die Zufriedenheit, das Wohlbefinden - und können Pfade gefunden werden, die sich besonders positiv auf das zukünftige Leben auswirken? Diese Fragen können mit TREE analysiert werden.

TREE? TREE, das steht für Transition von der Erstausbildung ins Erwerbsleben. Aber was ist TREE und wie kann es mir helfen herauszufinden, wie zufrieden ich bin? Oder besser: Welche Entscheidungen wirken sich positiv auf meine Zufriedenheit aus? TREE ist eine Multi-Kohorten Studie, welche den Werdegang von mehr als 6'000 jungen Menschen auf ihrem Weg nach der obligatorischen Schule begleitet. Im Jahr 2000, der ersten Erhebung, waren die Befragten 16 Jahre alt. Sie nahmen an der Leistungsmessungsstudie PISA teil und verliessen im gleichen Jahr die obligatorische Schule. Durch die Auswahl von PISA als Basisstichprobe konnte sichergestellt werden, dass die Teilnehmenden die gesamte Schweiz abdecken. TREE ist somit national, sprachregional (Deutsch, Französisch, Italienisch) und kantonal repräsentativ. Die Teilnehmenden wurden zwischen 2000 und 2007 jährlich nachbefragt. Zusätzlich fanden 2010 und 2014 weitere Befragungen statt. Die Jugendlichen von 2000 sind somit heute über 35 Jahre alt und haben wegweisende Lebensentscheidungen getroffen. Der detaillierte Ablauf der gesamten TREE-Studie ist in der Timeline weiter unten zu sehen.

In der ersten Phase (2000 bis 2003) wurden vorrangig die Ausbildungs- und Erwerbsverläufe der Teilnehmenden untersucht. Sie mussten entscheiden, wie sie nach der obligatorischen Schule die Sekundärstufe II vollziehen. Einer der Hauptentscheide war, ob sie eine allgemeinbildende gymnasiale Maturitätsschule besuchen oder eine berufliche Grundbildung (Lehre) erlernen wollten. Wichtiger Schwerpunkt von TREE war die Untersuchung von kritischen Ausbildungsverläufen. Was führt zu einem frühzeitigen Abbruch aus der Bildungslaufbahn? Welche Entstehungsbedingungen sind dabei besonders relevant und was ist die Auswirkung ohne Abschluss einer nachobligatorischen Ausbildung? Diese Fragen standen im Zentrum in der ersten Phase. In der zweiten Phase (2004 bis 2007) stand der Übertritt nach der Sekundärstufe II im Fokus. Die Teilnehmenden mussten sich entscheiden, ob sie ins Erwerbsleben eintreten, oder eine weiterführende Tertiärausbildung besuchen wollten.

Doch was kann damit gemacht werden? Mit TREE werden persönliche, soziale und schulische Lebenssituationen der Jugendlichen erhoben. Diese Daten können mit dem Werdegang der Teilnehmenden und deren Entscheidungen über mehrere Jahrzehnte verknüpft werden. Dadurch lassen sich individuelle Verläufe in Ausbildungs- und Erwerbsverläufen untersuchen, sowie Chancen und Risikofaktoren bestimmen, die einen Werdegang negativ und positiv beeinflussen. Die Teilnehmenden wurden nicht nur zu Ausbildung und Erwerbstätigkeit befragt, sondern auch zum Gesundheitszustand, Zufriedenheit, Wertehaltungen, gesellschaftlichen Aktivitäten sowie Drogenkonsum. Damit lässt sich die Hauptfrage dieser Visualisierung untersuchen: Wie zufrieden bist du und weshalb?


Timeline

PISA

2000

Kalenderjahr: 2000
Alter der Befragten: 16 Jahre
Verlaufsphase: Austritt aus obligatorischen Schule
Stichproben: PISA 2000
Projektorganisation: TREE Phase 1

Erhebung: Literacy-Test Kontextfragebogen, Adressen


T1

2001

Kalenderjahr: 2001
Alter der Befragten: 17 Jahre
Verlaufsphase: Transition 1. Schwelle
Stichproben: TREE Welle 1
Projektorganisation: TREE Phase 1

Erhebung: Postalische Befragung, telefonische Befragung


T2

2002

Kalenderjahr: 2002
Alter der Befragten: 18 Jahre
Verlaufsphase: Transition 1. Schwelle
Stichproben: TREE Welle 2
Projektorganisation: TREE Phase 1

Erhebung: Postalische Befragung, telefonische Befragung


T3

2003

Kalenderjahr: 2003
Alter der Befragten: 19 Jahre
Verlaufsphase: Transition 1. Schwelle
Stichproben: TREE Welle 3
Projektorganisation: TREE Phase 3

Erhebung: Postalische Befragung, telefonische Befragung


T4

2004

Kalenderjahr: 2004
Alter der Befragten: 20 Jahre
Verlaufsphase: Transition 2. Schwelle
Stichproben: TREE Welle 4
Projektorganisation: TREE Phase 2

Erhebung: Postalische Befragung, telefonische Befragung


T5

2005

Kalenderjahr: 2005
Alter der Befragten: 21 Jahre
Verlaufsphase: Transition 2. Schwelle
Stichproben: TREE Welle 5
Projektorganisation: TREE Phase 2

Erhebung: Telefonische Befragung (CATI), postalische Befragung, schriftliche postalische Nachbefragung


T6

2006

Kalenderjahr: 2006
Alter der Befragten: 22 Jahre
Verlaufsphase: Transition 2. Schwelle
Stichproben: TREE Welle 6
Projektorganisation: TREE Phase 2

Erhebung: Telefonische Befragung (CATI), postalische Befragung, schriftliche postalische Nachbefragung


T7

2007

Kalenderjahr: 2007
Alter der Befragten: 23 Jahre
Verlaufsphase: Transition Tertiärausbildung
Stichproben: TREE Welle 7
Projektorganisation: TREE Phase 2

Erhebung: Telefonische Befragung (CATI), postalische Befragung, schriftliche postalische Nachbefragung


T8

2010

Kalenderjahr: 2010
Alter der Befragten: 26 Jahre
Verlaufsphase: Transition Tertiärausbildung
Stichproben: TREE Welle 8
Projektorganisation: TREE Phase 3

Erhebung: Telefonische Befragung (CATI), postalische Befragung, schriftliche postalische Nachbefragung


T9

2014

Kalenderjahr: 2014
Alter der Befragten: 30 Jahre
Verlaufsphase: Transition Tertiärausbildung
Stichproben: TREE Welle 9
Projektorganisation: TREE Phase 4

Erhebung: Telefonische Befragung (CATI), postalische Befragung, schriftliche postalische Nachbefragung




Eine Frage bleibt noch: Wie viele Teilnehmende haben über die Jahre die Stichprobe verlassen und bleibt sie damit noch repräsentativ? Die folgende Grafik zeigt für jeden Befragungszeitpunkt die Bruttostichprobe, die realisierten Antworten und die Rücklaufquote. In den ersten sieben Befragungswellen wurde in TREE eine Rücklaufquote zwischen 85-89% erreicht. Aufgrund des aufwendigen Designs der Studie und der heterogenen Zusammensetzung ist dieser Wert als hoch einzuordnen. Die achte und neunte Nachbefragung fand nicht mehr in einem jährlichen Zyklus statt, weshalb die Rücklaufquote auf 75% bzw. 71% fiel. Diese Werte sind als befriedigend einzustufen, da sich die Erhebungskadenz verändert hat.





Die vollständige Dokumentation des TREE Projekts sowie die Spezifikation der Konzepte und Skalen befinden sich den den folgenden Dokumenten:

Modell

Die Zufriedenheit wird in den fünf Bereichen gemessen:
1. Zufriedenheit mit Erwerbstätigkeit/Arbeit
2. Zufriedenheit mit Ausbildung/Weiterbildung
3. Zufriedenheit mit Partnerschaft/Kinder
4. Zufriedenheit mit gesellschaftlichen Aktivitäten
5. Zufriedenheit mit Freizeit

Wie zufrieden bist du und weshalb? Diese Frage soll in der Visualisierungs-App beantwortet werden. Um die Faktoren zu bestimmen, welche die Ursachen und Entwicklung der Zufriedenheit erklären, wurde das nachfolgende Modell erstellt.

Diese fünf Zufriedenheitsmasse werden erst ab der TREE Welle 8 (2010) erhoben. Die vorliegende Visualisierung beschränkt sich somit auf die beiden Befragungszeitpunkte T8 (2010) und T9 (2014). Damit lässt sich die Zufriedenheit in der Transition zur Tertiärausbildung untersuchen. Konkret: Wie zufrieden sind die Teilnehmenden mit den Entscheidungen, die sie in Jugendjahren getroffen haben? Wie beeinflussen Entscheidungen aus verschiedenen Lebensbereichen die Zufriedenheit im Erwachsenenalter? Diese Fragen lassen sich mit dem App beantworten. Um möglichst eine umfassende Analyse zu ermöglichen, wurden insgesamt 34 Variablen auf verschiedenen Lebensbereichen gewählt. Jede Variable und deren univariate Auswirkung auf die Zufriedenheit wird im nächsten Abschnitt dargestellt.


Modell



Aussagen

In dem folgenden Abschnitt wird analysiert, welchen univariaten Einfluss die einzelnen Variablen haben. Für jede Ausprägung einer Variable wurde die Zufriedenheit der Erwerbssituation zu den beiden Zeitpunkten 2010 und 2014 untersucht. Die Visualisierungen lassen sich ausklappen und interaktiv bedienen. Mithilfe dieser Visualisierungen können spannende Fragestellungen abgeleitet werden. Beispielsweise scheinen Kinder einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit zu haben. Dieser Zusammenhang kann dann, im Zusammenspiel mit weiteren Variablen, in der Multi-Donut Visualiserung genauer untersucht werden.

Zusätzlich wurde eine Circle Packing Visualisierung erstellt. In dieser Visualiserung sind alle Variablen verschiedenen Kategorien zugeordnet. Die Visualisierung ist interaktiv durch eine Zoomfunktion bedienbar. Durch einen Klick auf einen entsprechenden Teil in der Visualisierung werden alle Variablen angezeigt. Die einzelnen Kategorien werden durch graue Kreise dargestellt. Die weissen Kreise repräsentieren die einzelnen Variablen. Innerhalb dieser Kreise sind die Anzahl Items, das heisst, die Anzahl Fragen, welche die Teilnehmenden beantworten mussten, für jeden Zeitpunkt dargestellt. Die Circle Packing Visualisierung basiert auf einem Code-Snippet von Nadieh Bremer . Die Daten zu der Visualiserung befinden sind in der folgenden Dokumentation.

Univariate Untersuchung



Circular Packing

Impact

Was kann mit den Visualisierungen gemacht werden? Und welche Aussagen lassen sich daraus ableiten? Nachfolgend werden vier Bereiche beschrieben, welche mit der App untersucht werden können. Die Kombination dieser vier Bereiche erlaubt ganz konkret zu analysieren, warum und weshalb jemand zufrieden ist.

01

Analyse

Welche Faktoren haben einen Einfluss auf die Zufriedenheit? Diese Frage lässt sich mit den vorgestellten Visualisierungen eingrenzen. Die Analyse der univariaten Variablen geben einen ersten Indikator, welchen Einfluss die verschiedenen Variablen auf die Zufriedenheit haben. Dadurch können Variablen selektiert werden, welche in der Multi-Donut Visualisierung vertieft untersucht werden können. Die Circle Packing Visualisierung bietet einen weiteren Anhaltspunkt, um die Variablen genauer zu verstehen. Somit können Variablen, welche dem gleichen Lebensbereich angehören, identifiziert werden, um mit der Multi-Donut Visualisierung den Einfluss verschiedener Lebensbereiche zu bestimmen.

02

Verteilung

Die Multi-Donut Visualisierung bildet für jede Ausprägung einer ausgewählten Variable den relativen Anteil ab. Wird beispielsweise die Variable 'Geschlecht' ausgewählt, befinden sich 60.6% Frauen und 39.4% Männer in der Stichprobe T8 (2010). Im Drag+Drop Menu können bis zu fünf Variablen ausgewählt werden. Somit kann die relative Verteilung verschiedener Personengruppen analysiert werden. Die dynamische Tabelle unterhalb der Multi-Donut Visualisierung wird zusätzlich in jedem Schritt in Echtzeit aktualisiert. Die Tabelle entspricht somit stets der aktuellsten Auswahl in der Multi-Donut Visualisierung. Die Datenelemente können direkt in der Tabelle gefiltert und angepasst werden. Für weitere Analysen können die selektierten Daten zudem direkt aus der Tabelle heruntergeladen werden.

03

Dimensionen

Die Multi-Donut Visualisierung ermöglicht, bis zu fünf Variablen gleichzeitig zu analysieren. Im Drag+Drop Menu können bis zu 278'256 einzigartige Kombinationsmöglichkeiten ausgewählt werden. Durch diese Mehrdimensionalität entstehen Analysemöglichkeiten, die es bisher nicht gab. Die Visualisierung erlaubt, den Zusammenhang verschiedener Variablen aus verschiedenen Lebensbereichen zu analysieren und somit qualifizierte Aussagen über Chancen und Risikofaktoren für die Zufriedenheit zu identifizieren. Welche Faktoren begünstigen die Zufriedenheit? Welche Entscheidungen sollte ich treffen, um meine Zufriedenheit zu erhöhen? Diese und weitere Fragen können dirkekt mit dem App beantwortet werden.

04

Entwicklung

Die Multi-Donut Visualisierung bietet die Möglichkeit, die Zufriedenheit zu verschiedenen Zeitpunkten zu vergleichen. In dieser App werden die Zeitpunkte 2010 und 2014 betrachtet. Damit kann untersucht werden, wie sich Ereignisse und Entscheidungen, die im Jahr 2010 getroffen wurden, auf die Zufriedenheit im Jahr 2014 auswirken. Dadurch kann festgestellt werden, ob Chancen oder Risikofaktoren eine langfristige Auswirkung auf die Zufriedenheit haben, oder nur einen kurzfristigen Effekt darstellen.